Freiberufliche Lehrer*innen: "Altersarmut ist programmiert"

Foto: Stefan Hermes
Foto: Stefan Hermes

Der Bonner General-Anzeiger befasste sich gestern in seinem Artikel "Armut ist programmiert" ausführlich mit den prekären Verhältnissen der freiberuflichen Lehrer*innen.

Zu Wort kamen die Kolleginnen und Kollegen vom Bonner Offenen Kreis, der sich seit 2011 für faire Arbeitsbedingungen einsetzt und dem Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte angehört.

Im Beitrag heißt es u.a.: "Wir müssen unseren Teilnehmern erklären, wie das Sozialversicherungssystem funktioniert", sagt Monika Strauß-Rolke (...), "obwohl wir uns selber in prekären Arbeitsverhältnissen befinden." Gerade habe sie noch den Deutschlernenden erklärt (...), dass es  bezahlten Urlaub und bezahlte Krankheitstage gebe und Arbeitgeber sich an der Sozialversicherung beteiligen: "Ein super System", finden die meisten ihrer Zuhörer. "Ein Hohn ist das", sagt ihre Kollegin Ulrike Wefers, um die Ironie der Zusammenfassung nicht unkommentiert stehen zu lassen: "Wir sind im staatlichen Auftrag tätig und fallen durch das System."

Katrin Brunotte, Uta Kalwa und Stephan Pabel wiesen auf den Widerspruch hin, in dem ihre Arbeitssituation zu dem in Politik und Gesellschaft gern geäußerten Bekenntnis der "hohen Bedeutung der Integration durch Deutschkenntnisse" stehe. Sie würden in Vollzeit nur ca. 1500 € erhalten, Lohnfortzahlung bei Krankheit gebe es nicht und ihre Verträge seien nur auf einige Wochen befristet.

Was sich ändern muss, haben die Bonner zusammen mit anderen Kolleg*innen aus ganz Deutschland in einer Petition formuliert.

(as)